Sculpture, einer meiner ersten Lautsprecher

Den Coherence 12 von Cantare hatte ich auf einer Messe gehört. Durch seine Bauart, es ist ein Coax, spielt er räumlich sehr stabil und durch seine Größe auch dynamisch und realistisch. Nach reiflichem Überlegen war klar, nach einem Horn soll es wieder etwas Dynamisches werden. Also machte ich mich an die Zeichnung für ein Gehäuse. In den Messungen von HH 2-2003 wurden 70 Liter als gut empfohlen. Wie an den Messungen weiter unten zu sehen ist, steigt die Kurve im TT aber an. Ich habe mich für ein 95 Liter Gehäuse entschieden und dadurch einen geraden Abfall zu den tiefen Frequenzen erhalten. Die HH schrieb dazu:

Quelle HH 2 2003

Meine Zeichnung
Der fertige Lautsprecher

Wie sollte nun die neue Box aussehen. Für so ein hochwertiges Chassie konnte es keine normale Kiste sein. Obwohl das Bruttovolumen 110 Liter beträgt, sollte das Gehäuse nicht wuchtig wirken. Das Chassie benötigt aber eine gewisse Gehäusebreite, um den unteren Stimmbereich gut darzustellen. Heraus kam die oben abgebildete Box. Die Masse haben sich kaum verändert. Die Front ist nur 20,5cm breit, der Schreiner hatte sich verlesen. Ich habe die Front anfertigen lassen, da ich keine Möglichkeit besitze massives Rosenholz zu bekommen. Den Korpus habe ich selbst gefertigt, wie an den Bildern zu sehen is

Die Seiten und die Rückwand sind aus 19mm MDF. Die Versteifungen aus 13mm MDF. Um die beste Beruhigung des Gehäuses zu erreichen habe ich die Versteifungen in der Mitte dicker ausgeführt und diese unregelmässig verteilt. Zusätzlich wurden auf alle freien Flächen 4mm Bitumen mit einem dünnen Brett darauf aufgeklebt.Im oberen Teil befindet sich ein Helmholzresonator für die stehende Welle bei der Gehäusehöhe. Dieser Aufbau mit den Versteifungen ist bei so grossen Flächen wichtig und die ganze Arbeit wird durch ein sauberes Klangbild belohnt.

Hier zeige ich noch eine Besonderheit, die bei grossen Chassies die Dynamik noch einmal verbessern. Das Chassie wird durch den Trichter mit der Rückwand fest verbunden. Dadurch arbeitet der Korb weniger und Energie wird direkter in Schall umgesetzt. Außerdem ist die Weiche im Trichter sehr gut untergebracht. Sie hat ihre eigene Kammer, die auch noch mit Sand gefüllt wird und die Kabelwege sind sehr kurz.

Nach dem das Gehäuse fertig gestellt wurde hat ein Lackierer das Finish übernommen. Es sollte ein eher unauffälliger Lack werden, der die Größe der Box kaschiert und nur die Front wirken lässt. Dafür eignet sich dieser Goldton am besten und hier sind auch noch einmal die ganzen Versteifungen zu sehen.

Quelle HH 2 2003

Hier sind nun die Messungen aus der HH und unten die eigenen Messungen der Box. Leider war der eigene Messraum nicht so gut und daher sind die Messungen der HH wohl aussagekräftiger. Für die korrekte Funktion der Weiche reichen die eigenen Messungen aber aus.

Hier nun die Messungen. Der Frequenzgang wurde im Nahfeld gemessen. Es sieht unruhig aus, aber ab einem Abstand von 3 Metern ist der Frequenzgang ausgeglichen. Der Bereich unter 200 Hz. wurde ausgeblendet, da dort die Raummoden zu stark sind. Die untere Grenzfrequenz beträgt ca 40 Hz.

Der Wasserfall zeigt eine kleine Resonanz bei 10K, die aber sehr schmalbandig ist. Ansonsten ist das Ausschwingen für diese Größe extrem gut.

Die Impendanz mit einer kleinen Resonanz bei 150Hz, die durch den Helmholzresonator sehr gut aufgefangen wird. Durch die Impendanzkorrektur geradezu für Röhrenverstärker prädestiniert.